Antifaschistische Demonstration:
20. April 2012
Im Folgenden dokumentieren wir den Beitrag der VVN BdA auf der Abschlusskundgebung
Lieber Antifaschistinnen und Antifaschisten, liebe Bergedorferinnen und Bergedorfer,
Vielen Dank, dass ich hier heute für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten zu Euch sprechen darf. Wenn sich auch die Bergedorfer Gruppe erst vor wenigen Monaten erneut zusammengefunden hat, so ist doch die VVN- BdA insgesamt einer der ältesten Antifa- Organisationen. Die Frauen und Männer des antifaschistischen Widerstandes, die Überlebenden der nazistischen Konzentrationslager gründeten kurz nach Ende des Krieges die VVN. Unmittelbar nach der Befreiung entstandenen Häftlingskomitees und Ausschüsse der „Opfer des Faschismus, zunächst auf regionaler Ebene, “ Im März 1947 schlossen sie sich in Frankfurt am Main zum gesamtdeutschen „Rat der die „Vereinigungen der Verfolgten des Naziregimes“ zusammen.
Der Schwur von Buchenwald mit den Satz, der auch über unserer heutigen Demonstration steht, ist unser unverändert gültiges Leitmotiv! „Die Vernichtung des Faschismus mit seinen Wurzeln, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Dafür lohnt es sich zu kämpfen denn „Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.“
Dafür müssen wir auch heute aufstehen, denn das Ziel ist noch nicht erreicht. Im November letzten Jahres taten die Medien in ganz Deutschland erschüttert, über die Entdeckung, dass auch die heutigen Nazis, in Gestalt der Terrorgruppe namens NSU, morden. Ich frage mich, warum erschienen alle so überrascht? Wir haben es doch gewusst, dass die menschenverachtende Ideologie noch die gleiche ist wie bei den historischen Vorbildern, wir haben es doch gewusst, dass Nazis gewalttätig sind. Die Ausstellung mit den Bildern der Opfer der Faschisten ist doch nicht nur hier in Bergedorf gezeigt worden! Wir haben es doch gewusst, dass immer mal wieder größere Mengen am Waffen und Munition bei Neo-Faschisten gefunden werden. Die haben damit nicht nur Wände verziert -was genug Anlass zu Sorgen wäre, nein, die haben sich die Waffen besorgt, um sie auch einzusetzen. Sorgen wir also dafür, dass das nicht wieder vergessen wird!
Sorgen wir auch dafür, dass der legale Arm der Faschisten, die NPD endlich verboten wird. Bereits 2007 hat die VVN 175.445 Unterschriften für ein sofortiges NPD-Verbot gesammelt. Zwei Jahr später habe wir die Leute gebeten nicht nur zu unterschreiben, sondern selber eine Stellungnahme, eine eigene Begründung warum die NPD verboten gehört, aufzuschreiben. 5.000 Stellungnahmen konnten wir sammeln. Und heute? Heute sammeln wir natürlich wieder Unterschriften, damit die Sonntagsreden von Politikern aller Couleur diesmal keine Sonntagsreden bleiben, sondern endlich Taten folgen und die NPD verboten wird.
Natürlich wissen wir, dass ein formales Verbot nur der erste Schritt sein kann, aber entscheidend ist, dass damit die staatliche Finanzierung der Volksverhetzenden und rassistischeren Ideologie endlich aufhört.
Sofort beendet werden muss auch die Unterstützung der Faschisten durch den Verfassungsschutz. Denn was ist ein V-Mann? Das ist kein Demokrat, der schweren Herzens „mit den Wölfen“ heult. Nein! Ein V-Mann ist ein überzeugter Nazi, der sich von Verfassungsschutz bezahlen lässt und mit Hilfe dieses Geldes noch mehr neofaschistische Organisationen aufbaut. Dieser Irrsinn gehört sofort gestoppt!
Die Beobachtung der rechten Umtriebe durch den Verfassungsschutz hat bekanntlich keine Ergebnisse gebracht, keinen der Morde an friedlichen Menschen verhindert, nur weil sie nicht in das rassistische Menschenbild der Nazis passten. Eingestellt werden muss auch und umgehend die Bespitzlung, Verfolgung und Kriminalisierung von Antifa-Gruppen und- Organisationen, darunter auch die der VVN-BdA.
Die Überwachung von Antifaschisten ist überflüssig, die Überwachung der Nazis Wirkungslos, also brauchen wir auch keinen so genannten Verfassungsschutz, der kann aufgelöst werden!
Die frei werdenden Gelder, und das sind nicht wenige, müssen dann der freien Jungendarbeit zur Verfügung gestellt werden, denn dort wird die eigentliche Präventivarbeit geleitstet, die verhindern kann, das weitere Jugendliche durch Arbeitslosigkeit, Perspektivlosigkeit und Ausgrenzung in die Fänger der Neo-Nazis geraten können. Und natürlich muss das Geld ohne die Spitzelklause aus dem Familienministerium verteilt werden.
Aufgelöst gehören auch die Umzüge der Neo-Nazis. Wenn die NPD endlich verboten wäre, dann könnten sie ihre Aufzüge nicht mehr als Meinungsfreiheit tarnen, sondern müssten ebenfalls endlich verboten werde. Ihr wisst es ja bestimmt: Am 2. Juni wollen die Faschos in Hamburg ihre perverse Form von „deutscher Zukunft“ mit einem mehrstündigen Aufmarsch feiern.
Das werden wir nicht zulassen. Hamburger und Hamburgerinnen können und werden die Nazis genauso stoppen, wie die Freunde in Dresden. Wir rufen alle Menschen dazu auf, den Nazis nicht die Straße zu überlassen.
Beteiligen euch an den Aktivitäten des Hamburger Bündnis gegen Rechts! Faschismus ist Keine Meinung – Faschismus ist ein Verbrechen