Bund der Antifaschistinnen und AntifaschistenLandesvereinigung Hamburg
Vortrag und Diskussion mit Felix Matheis.
Zahlreiche Hamburger und Bremer Überseehandelsfirmen engagierten sich in der Besatzungswirtschaft des Generalgouvernements und beteiligten sich an der brutalen Ausbeutung der polnischen Landwirtschaft. Sie trugen außerdem dazu bei, die polnischen Jüdinnen und Juden auszurauben und wirtschaftlich zu verdrängen – ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Genozid. Auf diese Weise hatten Wirtschaftseliten aus den beiden Hansestädten einen wesentlichen Anteil daran, nationalsozialistische Ziele zu verwirklichen.
Der Historiker Felix Matheis hat diese kaum bekannte Geschichte in seiner Dissertationsarbeit erforscht. Er beleuchtet dabei verschiedene Aspekte und Fragen des sogenannten „Osteinsatzes“ der Hanseaten. Wie kam es zu dieser Neuausrichtung der Überseehändler? Wie genau funktionierte das Ausbeutungssystem, das die Hansestädter mittrugen? Welche Bedeutung hatten antisemitische und kolonialistische Rechtfertigungen? Welche Rolle spielten die Handelskammern Hamburgs und Bremens dabei?
Moderation: Dr. Marcel Bois, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Ort: Vortragssaal der Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky
Von-Melle-Park 3
20146 Hamburg
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg
Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.