Bund der Antifaschistinnen und AntifaschistenLandesvereinigung Hamburg
Untersuchungsgefängnis Hamburg, 1934: Der Polizist Bruno Meyer entdeckt unter den Gefangenen – beim Hofgang – die beiden KPD-Genossen Fiete Schulze und Etkar André. Meyer, auch „Simba, der Löwe“ genannt, bereitet eine waghalsige Befreiungsaktion vor: Er kopiert Lage- und Einsatzpläne, hortet Munition, nimmt Wachsabdrücke von Schlüsseln. Er wird verraten und sitzt selbst in einer Zelle im Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis, als Fiete Schulze am 6. Juni 1935 dort hingerichtet wird. 90 Jahre danach erinnern wir an den Menschen, der alles gewagt hat, ihn zu retten.
Der Schriftsteller Christian Geissler (1928–2008) hat diesen kaum bekannten und mit Zuchthaus- und KZ-Strafe teuer bezahlten Akt des Widerstands in seinem Roman „Wird Zeit, dass wir leben“ (1976 / Neuausgabe 2013) verarbeitet. Der Schauspieler Michael Weber wird daraus lesen. Detlef Grumbach beleuchtet die wahre Geschichte Bruno Meyers anhand der Gestapo- und VGH-Akten sowie weiterer Quellen.
Eine Veranstaltung der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen in Kooperation mit der Christian-Geissler-Gesellschaft e.V., Hamburg