Positionspapier zu den Opernplänen in Hamburg

3. September 2025

Im Februar stellten Senat, Kühne-Stiftung und Kühne Holding AG ihre Pläne für ein neues Opernhaus auf dem Baakenhöft in der HafenCity vor.
Seitdem gibt es viel Kritik an diesem Vorhaben – und am undemokratischen Verfahren. Trotzdem ist zu erwarten, dass die Pläne bald unverändert der Bürgerschaft zur Abstimmung vorgelegt werden.
Dieses Positionspapier bündelt die Kritikpunkte.
Wir laden alle ein, es zu unterschreiben und damit Einfluss auf das weitere Vorgehen von Senat und Bürgerschaft zu nehmen.

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Unsere Kritikpunkte

1. Für eine transparente Öffentlichkeitsbeteiligung!

Ob Hamburg eine neue Oper braucht und wie das letzte freie, für öffentliche Nutzung vorgesehene Grundstück in der HafenCity gestaltet wird, darf nicht allein von Milliardären und Regierenden entschieden werden.
Es braucht ein offenes Beteiligungsverfahren.

2. Erinnerung und Aufarbeitung sind keine Worthülsen!

Kühne + Nagel profitierte im Nationalsozialismus massiv von „Arisierungen“.
Das Raubgut wurde am Baakenhafen zwischengelagert.
Mit einer Oper würde Klaus-Michael Kühne sich ein Denkmal setzen – ohne dass die Beteiligung an NS-Verbrechen wirklich aufgearbeitet ist.

3. Für die Bewahrung von Erinnerungsorten!

Der Baakenhafen war Umschlagplatz für Soldaten und Waffen für deutsche Kolonien – und für den Völkermord an den Herero und Nama.
Ein Opernbau würde diesen zentralen Erinnerungsort überschreiben.

4. Für eine Oper in der Innenstadt!

Die denkmalgeschützte Staatsoper an der Dammtorstraße ist gut angebunden und belebt die Innenstadt.
Eine Sanierung für ca. 150 Mio. Euro ist möglich und sinnvoll.

5. Für klimafreundliches Bauen im Bestand!

Ein Neubau verursacht enorme CO₂-Emissionen.
Sanieren ist klimafreundlicher – und hält das Baakenhöft für andere Nutzungen frei.

6. Die neue Oper ist kein selbstloses Geschenk!

Die Stadt müsste über 250 Mio. Euro für Grundstück, Hochwasserschutz, Freiflächen und Infrastruktur tragen – zusätzlich zu laufenden Kosten für Betrieb und Instandhaltung.

7. Nicht noch ein „Leuchtturm“-Projekt!

Mit Elbphilharmonie und Elbtower gibt es bereits teure Prestigeprojekte.
Ein weiteres Symbolbauwerk ist keine Lösung für Hamburg.

8. Für eine lebendige Kultur und breite Kulturförderung!

Kultur ist keine Leistungsschau der „Weltspitze“, sondern lebt von Vielfalt und Vielstimmigkeit.


Unterzeichner*innen

Eine breite Allianz aus Initiativen, Vereinen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Einzelpersonen unterstützt dieses Positionspapier.