Mittwoch, dem 15. März 2017, um 15.00 Uhr
13. März 2017
Unser Protest richtet sich gegen die Verherrlichung der lettischen Waffen-SS! „Zu Ehren“ der lettischen Legion, die zur nazideutschen Waffen-SS gehörte, finden in Lettlands Hauptstadt Riga alljährlich am 16. März, dem „Tag der Legionäre“, ein Gottesdienst, ein „Ehrenmarsch“ und eine fahnengesäumte Kundgebung statt. Lettland gehört mit Estland, Litauen, der Ukraine und Bulgarien zu den osteuropäischen Staaten, in denen Einheiten der Waffen-SS und andere mit den Nazis kollaborierende antisemitische Todesschwadronen als nationale Idole gefeiert werden. Dies geschieht mit staatlicher Duldung und teilweise offener Unterstützung durch Behörden. Andererseits werden Widerstände und Proteste gegen die Aufmärsche und gegen die Verherrlichung der ehemaligen SS-Verbänden behindert und unter-drückt. Wesentlicher Teil der lettischen SS-Legion waren die lettischen Polizei- und Sonderkommandos, die mit Beginn der deutschen Besatzung zusammen mit der deutschen Wehrmacht, der SS und dem SD tausendfach jüdische Frauen, Männer und Kinder ermordet haben und ebenso weitere Vernichtungsaktionen und Massenerschießungen durchführten. Die lettischen faschistischen Einheiten und Kommandos sind für die Ermordung von 50.000 lettischen Juden verantwortlich. Der Rigaer „Ehrenmarsch“ ist eine unerhörte Provokation für alle Hinterbliebenen und Angehörigen der Opfer des Terrors der lettischen Polizei- und SS-Verbände, wie auch für die jüdischen, die russischsprachigen und andere Minderheiten im Land. Er steht im Gegensatz zu den Grundwerten der Europäischen Union, deren sonstige Vorzüge der lettische Staat andererseits gerne entgegennimmt. Er ist wegen der damit verbundenen Provokation der Russischen Föderation auch eine Gefahr für den Frieden in Europa. Mit unserem Protest wenden wir uns gegen die Verherrlichung ehemaliger SS-Verbände und die damit verbundene Missachtung und Verunglimpfung des Andenkens an die Opfer der faschistischen Verbrechen. Wir dulden keine Verherrlichung des Faschismus Aufgerufen zum Protest vor den lettischen Botschaften und Konsulaten haben die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) und in der Bundesrepublik Deutschland die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Aus diesem Grund demonstrieren wir am Mittwoch, dem 15. März 2017, um 15.00 Uhr, Ecke Jungfernstieg / Neuer Wall wenige Meter vom lettischen Honorarkonsulat entfernt. Es spricht: Cornelia Kerth (Bundesvorsitzende VVN-BdA)