Initiative Gedenkort Stadthaus
Mitten in Hamburgs Innenstadt befand sich von 1933 bis 1943 der Sitz des Gestapo-Hauptquartiers, der Ordnungspolizei, der Kriminal- und Sicherheitspolizei und weiterer Polizeidienststellen des „Dritten Reiches“. Das Stadthaus war Zentrum des Naziterrors in Hamburg sowie weiten Teilen Norddeutschlands.
Im Stadthaus wurden die Deportationen der Hamburger Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma geplant und vorbereitet. Im Stadthaus wurden die Polizeibataillone aus Hamburg, Bremen und Lübeck für den mörderischen Einsatz im Vernichtungskrieg organisiert. Im Stadthaus befand sich die Abteilung der Gestapo, die für die Überwachung von hunderttausenden Zwangsarbeiterinnen zuständig war und sie bei kleinsten angeblichen Vergehen bestrafen und ins KZ bringen ließ. Diese Abteilung war auch
direkt an Hinrichtungen beteiligt. Im Stadthaus wurden viele Menschen aus dem politisch begründeten Widerstand, insbesondere aus der KPD und der SPD, verhört, gefoltert und ermordet. Im Stadthaus begann der Leidensweg vieler Menschen, die als Juden, Oppositionelle, Zeugen Jehovas, Swing Jugendliche, Homosexuelle, oder Asoziale stigmatisiert, verfolgt, verhaftet und in die Zuchthäuser und Konzentrationslager (zum Beispiel in Fuhlsbüttel) deportiert und in zahlreichen Fällen dort ermordet
wurden.
Die Initiative Gedenkort Stadthaus fordert die Einrichtung eines Dokumentations-, Lern- und Gedenkortes im Stadthaus und die Dokumentation und Würdigung des Hamburger Widerstandes. Die Anpassung des öffentlichen Gedächtnisses an die Interessen von Immobilienunternehmen muss endlich ein Ende haben.
Jeden Freitag von 17:00 bis 18:00 Uhr findet vor Ort (Stadthausbrücke 6-8, Ecke Neuer Wall) eine Mahnwache statt.
Hier finden sich die aktuellen Flyer der Initiative zum Ansehen und Download:
Eine Broschüre mit ausführlichen Informationen über die Geschichte des Stadthauses und das Ringen um den Lern- und Gedenkort kann für eine Schutzgebühr von 5 Euro bestellt werden bei der VVN, Hein-Hoyer-Str.41, 20359 Hamburg