Kundgebung gegen rechte Gewalt

geschrieben von Hans-Joachim Meyer

27. August 2011

Am 9. Juli fand in Buchholz (Kreis Harburg) auf Einladung der Linksjugend Solid eine Kundgebung gegen neofaschistische Gewalt statt.

Knapp hundert Leute protestierten gegen mehrere Übergriffe gegen Buchholzer Antifaschisten. So wurde der 18-jährige Torge Rau, Kandidat der Linkspartei für den Kreistag, im Juni von einem Neonazi mit dem Messer angegriffen. Auch ein Bekannter von ihm wurde von dem gleichen Neonazi mit Pfefferspray und Schlägen traktiert. Der Täter stammt aus der Tostedter Szene. Hier in Todtglüsingen gibt es den einschlägigen Szeneladen „Streatwear“, der von einem wegen Totschlags vorbestraften Neonazi geführt wird. In beiden Fällen wurde Strafanzeige gestellt. Unterstützt wurde die Kundgebung von der Antifaschistischen Aktion Lüneburg-Uelzen. Deren Redner berichtete, dass der Landkreis Harburg, was Nazi-Gewalt betrifft, inzwischen die Spitze in ganz Niedersachsen einnimmt. Schuld daran trügen auch die Behörden des Landkreises. Antifaschisten würden bei jeder Gelenheit schikaniert und aus den Jugendeinrichtungen gedrängt. Neonazis dagegen habe man versucht, durch ein fragwürdiges Streatwork-Projekt zu „zähmen“. Das erwies sich als völliger Fehlschlag, denn die Nazis nutzten dieses Projekt, um Anhänger zu rekrutieren. Sogar bundesweit bekannte Kader wie Christian Worch und Thomas Wulff ließen sich dort blicken. In der Folge gab es Angriffe ganz neuer Qualität. Neonazis griffen Antifaschisten in deren Wohnungen an und verletzten sie. Aber es gebe Anzeichen, so der Redner, dass dem ultrarechten Treiben Einhalt geboten werden kann. In Tostedt habe sich inzwischen eine lebendige Antifa-Szene entwickelt.