Eine „Fenster-Ausstellung“ der VVN-BdA Hamburg-Eimsbüttel
Ort: Geschichtswerkstatt Galerie Morgenland, Silemstrasse 79, Hamburg
Ganztägig von außen anzusehen.
		Bund der Antifaschistinnen und AntifaschistenLandesvereinigung Hamburg
20. Juni 2020
Eine „Fenster-Ausstellung“ der VVN-BdA Hamburg-Eimsbüttel
Ort: Geschichtswerkstatt Galerie Morgenland, Silemstrasse 79, Hamburg
Ganztägig von außen anzusehen.
20. Juni 2020
Ein Film von von Gerhard Klein, DDR 1961
Der Film rekonstruiert minutiös den von den Nazis am 31. August 1939 fingierten polnischen Überfall, der den Grund für den Krieg gegen Polen liefern sollte. Der Rundfunksender Gleiwitz befindet sich nahe der polnischen Grenze. Sechs aus Polen stammende Volksdeutsche kommen von einer SS-Schule im Sonderauftrag nach Gleiwitz und werden von SS-Hauptsturmführer Naujocks empfangen. Am 31. August gibt Heydrich aus Berlin den telefonischen Befehl, die geplante Aktion durchzuführen. Ein KZ-Häftling wird in eine polnische Uniform gesteckt, zum Sender gebracht, erschossen und als „Beweis“ für den Überfall der Polen zurückgelassen. Am Morgen darauf wird „zurückgeschossen“. (DEFA-Stiftung)
Aus der Reihe „Täter – Opfer – Widerstand“ – Gemeinsames Projekt der VVN-BdA und des Metropolis Kommunales Kino, jeweils Kleine Theaterstrasse 10, 20354 Hamburg
18. Juni 2020
Erinnerungspolitische Bagatellisierung wird zum Programm
Die spärlichen Aussagen des neuen Koalitionsvertrags zur Erinnerungskultur in Hamburg dokumentieren den fortgesetzten Unwillen, sich mit der NS-Geschichte dort zu konfrontieren, wo sich das Zentrum des Nazi-Terrors in Hamburg befand: im und am Stadthaus. Weiterhin soll es dabei bleiben, dass eine privat betriebene Buchhandlung mit Café und einer kleinen, kompakten Info-Ecke von 50 qm als Geschichtsort fungiert, kaum sichtbar und eingequetscht zwischen großen Luxus-Geschäften. So bleiben „die dunklen Seiten unserer Stadtgeschichte“, wie sie von der Koalition genannt werden, auch weiterhin im Dunkeln. Und Schulklassen, die sich mit der Bedeutung der Nazi-Terror-Zentrale auseinandersetzen wollen, haben keine Chance auf dieser kleinen Fläche. Der nach wie vor wichtige Bildungsauftrag wird hier ad absurdum geführt.
Wie Hohn klingt die Behauptung, dass „Impulse von zivilgesellschaftlichen Gruppen einbezogen werden“ sollen angesichts der Tatsache, dass sich fast alle in der Erinnerungskultur aktiven Gruppen klar ablehnend gegenüber dem Konzept einer Lesesaal-Geschichtsecke geäußert haben und in dieser Kritik von zahlreichen Wissenschaftler*innen unterstützt werden. Deren Forderung, die Wagenhalle oder eine ähnliche große Fläche im Stadthauskomplex durch die Stadt anzumieten, wird einfach ignoriert.
Zahlreiche Berichte von Akteuren des Widerstands, die im Stadthaus unter Folter verhört wurden und miterleben mussten, dass dort auch Kameraden ermordet wurden, sowie deren Angehörige bezeugen, dass sich hier im Zentrum Hamburgs auch die Zentrale ihrer Verfolgung befand. Darum kann auch nur hier am historischen Ort die zentrale Gedenkstätte des Widerstands eingerichtet werden, wie es von den Verfolgtenverbänden VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes– Hamburg) und AvS (Arbeitskreis ehemals verfolgter und inhaftierter Sozialdemokraten) gefordert wird. Es zeugt von großer Respektlosigkeit, wenn die Koalition die Dokumentation und Würdigung des Hamburger Widerstands jetzt in die JVA Fuhlsbüttel nach Ohlsdorf verschieben will, an den Ort, wo diejenigen, die Widerstand leisteten, zu Opfern wurden, der aber weit entfernt von dem Zentrum von Terror und Unterdrückung (nicht nur in Hamburg, sondern in Norddeutschland) in der inneren Stadt liegt.
Diese Missachtung des Widerstands und das Verstecken der historischen Erinnerung an die zentrale Rolle des Stadthauses als Zentrum von Terror und Unterdrückung in einer privaten Buchhandlung mit angeschlossenem Café wird der Bedeutung der Erinnerung in Zeiten, in denen faschistische Ideologie erneut gesellschaftliche Akzeptanz gewinnt und die historischen Verbrechen immer wieder bagatellisiert werden, in keiner Weise gerecht. Statt dem entgegenzutreten, gibt die Koalition von SPD und Grünen an diesem zentralen Ort der kommerziellen Nutzung, dem luxuriösen Schein und großen Investoren den Vorzug.
Im grünen Wahlprogramm stand noch, dass die Grünen für den Fall ihrer Regierungsbeteiligung „Flächen für einen tatsächlich geeigneten Lernort schaffen“ wollen. Und auch die SPD war der Meinung, dass die wichtigste Aufgabe des Gedenkortes, nämlich auch Lernort zu sein, bisher nicht erfüllt ist. Außerdem braucht die neu geschaffene Stelle (Historikerin, bzw. Historiker) auch den ausreichenden Raum für entsprechende Aktivitäten. Ist das alles schon vergessen?
Auch die von Hamburg aus besonders geforderte und geförderte deutsche Kolonialpolitik war eng mit Ideologie und Propaganda von Rassismus und völkischem Nationalismus verbunden und schuf damit eine der Voraussetzungen für den Aufstieg der NSDAP. Der Koalition ist das nur eine allgemeine Bemerkung wert, es findet sich kein Wort zur anhaltenden Hamburger Kolonialverklärung in Straßennamen und Denkmälern. Da wundert es dann auch nicht, dass die Koalitionäre die enge Verbindung der Kolonialpolitik vor dem Ersten Weltkrieg, mit den Plänen und der teilweisen Umsetzung durch die Nazis in den besetzten Gebieten nach 1939, z.B. dem „Generalplan Ost“ (unter aktiver Beteiligung Hamburger Polizeieinheiten), erkennbar nicht im Blick haben.
Das Desinteresse der Koalition an einer angemessenen Erinnerungspolitik wird auch in der folgenlosen Behauptung, dass „der 8. Mai … als Tag der Befreiung und als Mahnung an die Gesellschaft, im Kampf gegen rechte Gewalt nicht nachzulassen, (für uns) eine große Bedeutung“ habe, deutlich. Die inzwischen breit unterstützte Forderung der VVN und Esther Bejaranos, den 8. Mai zum staatlichen Feiertag zu machen, wird schlichtweg ignoriert.
Es ist anstrengend, bleibt aber notwendig: Wie schon in den vergangenen Jahrzehnten muss das Erinnern an die NS-Vergangenheit Hamburgs und des Hamburger Widerstandes gegen Senat und Bürgerschaftsmehrheit erkämpft werden. Und solange diese einen Ort der Erinnerung an Terror und an Widerstand im Stadtzentrum verweigern, werden wir unsere Forderungen aufrechterhalten,
vor Ort aktiv bleiben und in aller Öffentlichkeit an die Verbrechen des NS-Regimes im Stadthaus erinnern.
Kontakt:
Cornelia Kerth (VVN-BdA)
Wolfgang Kopitzsch (AvS)
Hamburg, 18.06.2020
6. Mai 2020
Vor dem Schaufenster des Gedenk-Cafés, an dem die Fotos der Ermordeten zu sehen sind, sollen um 17 Uhr viele Blumen zu sehen sein.
Von 17 bis 18 Uhr haben wir dort drei Mahnwachen angemeldet (je 25 Personen mit 1,5 m Abstand voneinander – jeweils nach links und rechts vom Schaufenster). Wer keinen der Plätze mehr erwischt, kann gern hin und her spazieren gehen.
Um 17.50 wollen wir dort gemeinsam Bella Ciao singen. Das werden andere Zusammenhänge gleichzeitig auch tun, so dass die Stadt das Lied an vielen Orten gleichzeitig hören wird.
VVN-BdA Hamburg
mit dem Bündnis 8. Mai 2020
Lange haben wir gemeinsam mit den Freund*innen im Bündnis 8. Mai an einer großen Demo zu Orten von Widerstand und Verfolgung am 8. Mai gearbeitet, an deren Ende wir gemeinsam den Tag der Befreiung feiern wollten. Das wird unter Corona-Bedingungen nun kaum möglich sein. Aber auch in diesen Zeiten wollen wir natürlich nicht darauf verzichten, unsere Perspektive in die gesellschaftlich Diskussion einzubringen und damit sichtbar zu werden.
http://hamburg.vvn-bda.de/wp-content/uploads/sites/16/2020/05/Aufruf_Buendnis_8_Mai_Hamburg-002.pdf
30. April 2020
Am Sonnabend, dem 25.04.2020 haben Mitglieder der Kreisvereinigung Eimsbüttel die Gedenkstätte „Tisch mit 12 Stühlen“ besucht.
Der Düsseldorfer Künstler Thomas Schütte entwarf das 1987 eingeweihte Mahnmal zum Gedenken an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Es ist aus Ziegelsteinen gefertigt und hat die Form eines von zwölf Stühlen umstellten ovalen Tisches.
Elf Rückenlehnen der Stühle sind mit den Namen der folgenden Hamburger Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer versehen, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden: Georg Appel, Clara und Walter Bacher, Rudolf Klug, Curt Ledien, Reinhold Meyer, Hanne Mertens, Ernst Mittelbach, Joseph Norden, Margaretha Rothe, Kurt Schill und Paul Thürey. Nach ihnen waren 1984 Straßen in der Umgebung des Mahnmals benannt worden.
Auf einer Tafel auf dem zwölften Stuhl, der keinen Namen trägt, wird die Gedenkstätte erläutert und dazu aufgefordert, sich dazuzusetzen und der Frauen und Männer des Widerstands zu gedenken.
7. April 2020
Unser Büro ist weiterhin nur sporadisch besetzt, die Mitglieder des Geschäftsführenden Landsvorstandes, Christiane, Georg, Ilse und Traute arbeiten von zu Hause aus. Aber Ihr könnt uns eine E-Mail schicken – vvn-bda.hh@t-online.de – , denn der Anrufbeantworter wird nur einmal pro Woche abgehört und beantwortet. Wir freuen uns darauf, euch möglichst bald wieder zu sehen.
24. Januar 2020
Sonntag, 19. April 2020 von 10.00 – 16.30 Uhr
Sonnabend, 16. Mai 2020 von 10.00 – 16.30 Uhr
Sonntag, 7. Juni 2020 von 10.00 – 16.30 Uhr
Veranstaltungsort: GEW im Curiohaus (Hinterhof) – Raum A Rothenbaumchaussee 15—20148 Hamburg
Sonntag, 2. Februar 2020 von 10.30 – 18.00 Uhr
Veranstaltungsort: Zinnschmelze, Maurienstr.19, Hamburg-Barmbek
Wir alle kennen das: In der Diskussion mit dem Arbeitskollegen, dem Gespräch mit der Tante oder beim Grillen mit dem Sportverein fallen Sprüche, die uns die Sprache verschlagen. Später ärgern wir uns, denken, da hätten wir gerne den Mund aufgemacht, widersprochen, die rechten Parolen nicht einfach so stehen lassen.
Hier wollen wir ansetzen und Menschen in die Lage versetzen, die Schrecksekunde zu überwinden, Position zu beziehen und deutlich zu machen: Das nehmen wir nicht länger hin!
Mut zum Widerspruch! – Darum geht’s!
Veranstalter: Kampagne „Aufstehen gegen Rassismus“ Hamburg
Ort (außer 02.02.): GEW im Curiohaus (Hinterhof) – Raum A, Rothenbaumchaussee 15, Hamburg
Anmeldung erforderlich unter: stka-agr@nadir.org
Die Veranstalter*innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistsche, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.
24. Januar 2020
Ausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Ort: Rathausdiele des Hamburger Rathauses
24. Januar 2020
Film von Helmut Käutner – D 1947
Zwei Arbeiter schlachten unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein altes Auto aus. Sieben Requisiten, die sie in oder an dem Wagen finden, führen zu sieben Geschichten, die dieses Auto seit Beginn der NS-Diktatur „miterleben“ musste und nun erzählt – von Hitlers Machtergreifung über den 20. Juli 1944 bis an die Ostfront und wieder zurück. Das Auto wird in grausamen Zeiten Zeuge von Menschlichkeit und Courage.
(zweitausendeins.de)
Kooperation mit KZ-Gedenstätte Neuengamme im Rahmen des Begleitprogramms zur Rathausausstellung „Überlebt! Und nun? NS-Verfolgte in Hamburg nach Ihrer Befreiung 1945/46“ – Gesprächsgast: Hanno Billerbeck
24. Januar 2020
Eine Veranstaltung im Rahmen der Woche des Gedenkens Nord
Ort: Großer Sitzungssaal, Robert-Koch-Straße 17, Hamburg