Pressemitteilung

4. Februar 2025

Hamburg, 04.02.2025
VVN-BdA Hamburg zum Kühne- Deal für eine neue Oper in Hamburg:

Vermögen aus Nazigewinnen – bedenkenlos

Weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit und im Widerspruch zu der so oft vom Kultursenator beschworenen Diskussionskultur hat die Stadt Hamburg unter Federführung von Kultursenator Brosda mit dem Multimilliardär Klaus-Michael Kühne den Bau einer neuen Oper vereinbart. Unabhängig davon, ob unsere Stadt wirklich eine neue Oper braucht und unabhängig davon, wie sehr Kühne von diesem „Deal“ profitiert, halten wir diese bedenkenlose Kooperation für geschichtsvergessen und respektlos.

Das Vermögen, aus dem Klaus Michael Kühne sein unmoralisches Angebot finanziert, basiert in seinem ursprünglichen Kern auf den Gewinnen, die sein Vater Alfred durch die Ausplünderung von Jüdinnen und Juden erzielte. Alfred Kühne machte lukrative Gewinne mit dem Transport von Möbeln und dem Eigentum jüdischer Familien, die in den KZs ermordet wurden, vor allem aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden nach Deutschland. Zudem hatte Alfred Kühne seinen jüdischen Teilhaber in Bremen aus der Firma verdrängt.

Klaus Michael Kühne hat sich nie von seinem Vater und dessen gewinnträchtiger Kooperation mit den Nazis distanziert. Hartnäckig verweigert er auch die unabhängige historische Untersuchung dieser Geschichte, bzw. die Veröffentlichung kritischer Darstellung. Als reichster Mann Deutschlands gehört er damit zu den Menschen, die sich vehement weigern, Verantwortung für die historische Schuld zu übernehmen.

Wir sehen mit Sorge, dass der Hamburger Senat und seine Parteien mit dem geplanten Opern-Deal zur Verdrängung historischer Schuld und der persönlichen Verantwortung für einen angemessenen Umgang damit beitragen würden. Wer fragt die Nachfahren der damals in West- und Osteuropa ausgeraubten jüdischen Familien, was sie von diesem verschwiegenen Umgang mit dem Naziprofiteur Alfred Kühne halten? Erst recht, wenn der neue Kultur-Palast womöglich den Namen des Mannes tragen wird, der in Deutschland keine Steuern zahlt, sich aber in Gutsherren-Manier gern selbst ein Denkmal setzen möchte?