Donnerstag, 04. Februar, 19.30 Uhr
2. Januar 2016
„Der Fall Distomo (Griechenland)“
Die verweigerte Entschädigung für ein NS-Verbrechen
VeranstalterInnen: Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Hamburg Nord und AK Distomo
Ort: Barmbek°Basch, Wohldorfer Str.30, Hamburg
Am 10. Juni 1944 wurde fast die Hälfte der damals ca. 500 Einwohner Distomos – 218 Männer, Frauen und Kinder – von Einheiten der deutschen SS-Truppen ermordet. Distomo ist nur eines von Hunderten deutscher Massaker allein in Griechenland und ein exemplarisches Beispiel für den Umgang der Bundesrepublik Deutschland mit einem NS-Verbrechen. An ihm zeigen sich alle Momente typisch deutscher ‚Vergangenheitsbewältigung‘: Beschweigen, Leugnen, aktiver Täterschutz und Hintertreiben der Vollstreckung rechtskräftiger Urteile zur Zahlung der individuellen Entschädigungen
Das Wiedererstarken des Faschismus‘ ist eine Folge der Tatsache, dass nie wirklich mit den deutschen NS-Verbrechen abgerechnet wurde. Faschismus wurde und wird als Meinung verniedlicht und akzeptiert und ist doch die Überzeugung von Mördern. Vor diesem Hintergrund gebietet nicht nur die Gerechtigkeit, sondern auch die ‚Ökologie der Ethik‘ (Argyris Sfountouris), dass Deutschland sich der Wahrheit, der eigenen Verantwortung und den Forderungen der Opfer stellt.
Der Arbeitskreis Distomo kämpft seit 2001 für die Entschädigung aller NS-Opfer. Auf der Veranstaltung wollen wir über Distomo und aktuelle Entwicklungen mit Ihnen ins Gespräch kommen und diskutieren, was wir tun können.