Gedenken an das Pogrom

3. August 2022

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im August jährt sich zum 30. Mal das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Aus diesem Anlass ruft ein großes und vielfältiges Rostocker Bündnis für den 27. August zu einer bundesweiten Demonstration in Rostock-Lichtenhagen auf. In Hamburg hat sich auf Einladung des Hamburger Bündnis gegen Rechts ein Bündnis gebildet, um zu dieser Demonstration zu mobilisieren und eine gemeinsame Busanreise zu organisieren.

Die furchtbaren Ereignisse in Rostock-Lichtenhagen waren geprägt durch eine stillschweigende Kumpanei von Rechtskonservativen, Sicherheitsbehörden, organisierten Neonazis und einem entfesselten Mob aus biederen Bürger:innen. Die Polizei war tagelang nur mit geringen Kräften vor Ort und zog sich auf dem Höhepunkt sogar teilweise zurück. In zynischer Umkehr von Opfern und Täter:innen diente Monate später u.a. das Pogrom von Rostock als Rechtfertigung das Asylrecht fast vollständig zu demontieren. Unter den bekannten Nazikadern aus der ganzen Republik, die spätestens am zweiten Tag nach Lichtenhagen kamen, war auch der Hamburger Christian Worch, der aus seinem Auto heraus per Funkgerät die Angriffe auf das „Sonnenblumenhaus“ steuerte.

Aber auch aus Hamburg gab es damals Widerstand gegen die rassistische Mobilisierung, Menschen fuhren nach Rostock und beteiligten sich an der „Verteidigung“ des Sonnenblumenhauses. Hieran wollen wir anknüpfen und fahren gemeinsam zur Demo in Rostock-Lichtenhagen, denn: Erinnern heißt verändern!

Informationen zur Anreise und Veranstaltungen rund ums Thema Rostock-Lichtenhagen findet ihr auf der Seite des Hamburger Bündnis gegen Rechts.