Gegen Neofaschismus und Rechtspopulismus

6. März 2014

Landesdelegiertenkonferenz 2014: Gemeinsam mit Bündnispartner

Am 22. und 23. Februar 2014 fand im Kulturpalast in Billstedt die Landesdelegiertenkonferenz der VVN-BdA Hamburg statt. Schon viele Monate vorher hatte sich eine fünfköpfige Vorbereitungsgruppe (Christiane Chodinski, Carola Kieras, Andrea Krieger, Ingrid Schapiro und Georg Chodinski) über ein Konzept für den Ablauf der Konferenz den Kopf zerbrochen. Dabei förderten sie einen echten Schatz zu Tage: Die Idee, viele Gruppen und Initiativen aus dem Bündnisspektrum zu einem »Markt der Möglichkeiten« am ersten Tag der Konferenz einzuladen. Viele der Gäste aus den Gruppen blieben bis zum Abend und nahmen an den Arbeitsgruppen teil. Vergessen die Zeiten, wo Gäste – abgesehen von vorbereiteten Grußworten – stumm blieben.

 

 

 

Landesdeligierten-Konferenz 20214 -Gastreferent Alexander HäuslerDie Konferenz begann nach dem Gedenken an unsere verstorbenen Mitglieder der letzten drei Jahre mit dem Vortrag »Die ,Alternative für Deutschland‘ – eine rechtspopulistische Partei?« von Alexander Häusler (Fachhochschule Düsseldorf), der die AfD im Rahmen eines Forschungsprojektes untersuchte. Im Anschluss gab es viele Fragen an den Referenten und eine lebhafte Diskussion über aktuelle und mittelfristige Perspektiven unserer Auseinandersetzung mit der AfD. Nach der um einen Info-«Markt der Möglichkeiten« erweiterten Mittagspause ging es in Arbeitsgruppen mit diesen Themen weiter: – Vertiefung »Rechtspopulismus/AfD« – Erinnerungskultur der VVN-BdA – Öffentlichkeitsarbeit der VVN-BdA: bekannter und sichtbarer werden! – Austausch der Kreisvereinigungen: Erprobtes und Ideen für erfolgreiche Arbeit in den Bezirken Am frühen

 

Landesdeligierten-Konferenz 20214 One Step Ahead rappt die LDK

Abend kam dann unser Kulturteil: Die Gruppen »One Step Ahead« (OSA), »Peter und Dirk«, und die »Songgruppe Hamburg« spielten, rappten und sangen für uns. »One Step Ahead« ist eine Jugend-Rapper- Gruppe aus Steilshoop, ihre Texte, die sie selbst schreiben, erstaunen durch ihre Tiefe und Einfühlsamkeit. OSA ist empfänglich für Anregungen und hat sogar, inspiriert durch unsere Veranstaltung zum Altonaer Blutsonntag, einen Rap für Bruno Tesch geschrieben.

 

 

 

Der zweite Tag begann kurz nach 10 Uhr mit dem Bericht der Mandatsprüfungskommission und mit dem Rechenschaftsbericht, gehalten von Landessprecher Georg Chodinski. Erstaunlich, wieviel Arbeit wir in die letzten drei Jahren gepackt haben! Abgesehen von unserer Mitarbeit bei der Vorbereitung diverser Demonstrationen, die sich schon aus unserer Arbeit im Hamburger Bündnis gegen rechts ergibt, erscheinen folgende Projekte besonders erwähnenswert: – Der Stadtteilrundgang im Juli 2012 mit fast 300 Teilnehmern zum 80. Jahrestag des Altonaer Blutsonntags, der mit szenischen Lesungen, Besuch der Originalschauplätze und Abschlusskonzert ein Highlight unserer gesamten Veranstaltungsarbeit war. Veranstalterin war die Kreisvereinigung Altona. – Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Behörde für Arbeit, Soziales, Frauen und Integration (BASFI) in den Räumen der BASFI anlässlich des 70. Todestages von Helmuth Hübener im Oktober 2012. – Die Demo am 3. November 2012 zum Jahrestag der Aufklärung der NSU-Morde. – Besonders erfolgreich war die Initiative für ein Deserteursdenkmal, in der wir mitarbeiten, das es nach dem einstimmigen Beschluss der Hamburger Bürgerschaft vom 14. Juni 2012 tatsächlich geben wird. – Unser Stand auf dem Evangelischen Kirchentag im Mai 2013: Über drei Tage bestritten wir gemeinsam mit vielen Gruppen und Initiativen aus dem Bündnisspektrum ein vielfältiges Programm mit Zeitzeugengesprächen, Ausstellung, Spielen und vielen anderen Angeboten.

 

Nach angeregter Diskussion hielt Landeskassiererin Christiane Chodinski ihren Bericht zur Mitgliederentwicklung und zu den Finanzen der Landesorganisation, dem wir entnehmen konnten, dass der Mitgliederschwund durch zahlreiche Neueintritte aufgefangen werden konnte und dass die Finanzen der Landesorganisation auf soliden Beinen stehen.

 

Nach der Mittagspause folgten die Berichte aus den Arbeitsgruppen vom Vortag, aus denen es zahlreiche Initiativ-Anträge für die folgende Antragsdiskussion gab. Die Anträge befassten sich mit dem Kampf gegen die AfD, Denkanstößen für eine verbesserte und auch für Jugendliche attraktive Öffentlichkeitsarbeit und der mit Forderung, eine Weiterentwicklung unserer Gedenkkultur zu einem Arbeitsschwerpunkt unserer nächsten Arbeitsperiode zu machen. Außerdem gab es aus dem aktuellen Anlass andauernder Angriffe auf die Regierung Maduro eine Resolution für ein Solidaritätsschreiben an den Generalkonsul Venezuelas in Hamburg.

 

Die Wahlen bestätigten die bisherigen Landessprecher/-innen in ihren Ämtern. Wir begrüßen als neue Mitglieder im Landesvorstand: Annemarie Heuer-Kiosz, André und René Buschmann. Herzlich willkommen! Die Konferenz endete mit dem gemeinsam gesungenen Lied »Die Moorsoldaten «. Nach der Aufklärung der NSU-Morde im Jahre 2011 erkannten viele potentielle Bündnispartner, dass antifaschistische Arbeit wertvoll und unverzichtbar ist. Diese gesellschaftliche Stimmung hat unserer Arbeit in den letzten Jahren sehr geholfen. Unsere Inhalte sind zeitlos und verdienen es, mit modernen Methoden vermittelt zu werden. Wir sind die Nachfolger der mutigen Männer und Frauen, die trotz Gefahr für Leib und Leben dem Hitlerfaschismus die Stirn boten. TSY