Lebensunwert – Paul Brune: NS-Psychiatrie und ihre Folgen

28. Juni 2013


Sonntag 25. August 2013 – 17.00 Uhr

Filmreihe der VVN-BdA

im: Kommunalen Kino METROPOLIS
Metropolishaus
Dammtorstraße / Ecke Kleine Theaterstr. (Eingang Kleine Theaterstr. 10)

Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar

Ein film von R. Krieg und M. Nolte, D, 2005

Mit Glück überlebt Paul Brune als Kind in einer der Tötungsstationen
der ›Euthanasie‹ die Massenmorde der NS-Psychiatrie. Aber das Stigma, als ›asozial‹ und ›lebensunwert‹ abgestempelt worden zu sein, wird er auch nach Kriegsende nicht los. Als angeblicher Psychopath bleibt er gegen seinen Willen in der Psychiatrie. Mitte der 70er-Jahre kämpft er um das Recht, die ihm verweigerte Bildung nachzuholen. Er macht das Abitur und beginnt ein Lehramtsstudium. Kurz vor Ende seines Studiums erscheint sie wieder: die NS-Akte. Auf Grundlage dieser Akte ist Paul Brune für den Amtsarzt Jahrzehnte nach der NS-Zeit immer noch ein »Schulbeispiel für
asoziales Verhalten infolge Erbanlage«. In den Schuldienst wird er nicht übernommen. Paul Brune kämpft weiter, nach fünf vergeblichen
Petitionen wird er im Jahr 2003 als Verfolgter des Nationalsozialismus anerkannt.
Gesprächsgast: Dr. Rebecca Schwoch