Montagsmahnwache – eine Chance für die Friedensbewegung? Genau hinsehen und hinhören

28. August 2014

Im März 2014 fanden die ersten „Mahnwachen für den Frieden“ statt. Thema war vor allem die Situation in der Ukraine, von der die Teilnehmenden befürchteten, sie könnte zum „Dritten Weltkrieg“ führen. Schnell kam es zur Gründung eines Dachverbands „Friedensbewegung 2014“, in dem die lokalen Initiativen zusammengeschlossen sind. Was „spontan“ und „unorganisiert“ wirkt, wurde allerdings von Personen initiiert, die entweder selbst rechts verortet sind, wie der Querfront-Stratege Jürgen Elsässer, der AfD-Anhänger mit Sympathien für Nazis Lars Mährholz und der Antisemit Ken Jebsen oder von solchen, die keine Notwendigkeit sehen, sich nach rechts abzugrenzen.
Querfront-Strategie zeichnet sich in der Praxis aus durch Konzentration auf ein Ziel, das angeblich „ideologiefrei“ durch breite Mobilisierung „nicht links, nicht rechts, sondern vorwärts“ (J. Elsässer) verfolgt wird. Dem entspricht z. B. der Verhaltenscode, dass keine Erkennungszeichen von Organisationen bei „Montagsmahnwachen“ gezeigt werden dürfen. Inhaltlich wird dies durch die platte Art von „Kapitalismus“- und „Imperialismus“-Kritik deutlich, die immer dort auftaucht, wo Rechte versuchen, linke Themen zu besetzen. Statt Analyse komplexer Zusammenhänge geht es da um simple antiamerikanische Ressentiments und undifferenzierte Pro-Russland-Haltung, die Ablehnung des „Zinssystems“, das angeblich den Kern des Kapitalismus ausmacht und – seit Beginn des jüngsten Gaza-Krieges – um einseitige Israel-Schelte. Dazu kommen eine allgemeine „Eliten“-Kritik mit Schwerpunkt auf Banken, Politiker und Medien, die – direkt oder indirekt – als Teile einer Verschwörung dargestellt werden.
Dass bei den „Montagsmahnwachen“ jede Menge Menschen unterwegs sind, die einen erheblichen Teil ihres Lebens online verbringen und davon überzeugt sind, dass „die Wahrheit“ im Netz verbreitet wird, passt dazu.
Warum das in Hamburg anders sein sollte, können die Teile der Friedensbewegung, die bereits am 28. Juli und Anfang August vor dem „Spiegel“-Gebäude und nun auch am Antikriegstag zusammen mit der „Montagsmahnwache“ als „Friedensnetz“ aufgetreten sind, nicht überzeugend begründen. Auch hier sind allerhand Esoteriker, Anhänger von Silvio Gesells „Gemeinwirtschaft“ und Internet-Wahrheitssucher unterwegs. Auch hier dürfen keine Organisations-Kennzeichen (willkommen sind allerdings Palästina-Flaggen) gezeigt werden. Auch hier fühlt man sich gut vertreten von Pedram Shahyar, der zwar angeblich mehrfach dafür gesorgt hat, das Elsässer nicht auftreten konnte, der sich aber problemlos auf Mährholz beruft und mit Jebsen im Doppelpack auftritt. Auch die „Mahnwache Hamburg“ hat für die Anti-„Spiegel“-Kundgebung mit einem Video von Jebsen geworben: Dämonisierung des „Spiegel“, Inszenierung der eigenen Person als Vertreter der unbedingten Wahrheit und – weiter hinten im YouTube-Video, wo es dann um Gaza geht – antisemitische Ausfälle.
Fazit: In Zeiten, in denen Rechte offensiv versuchen, linke Themen zu besetzen, sind wir gut beraten, genau hinzusehen, mit wem wir uns in eine Reihe stellen, genau hinzuhören, was gesagt wird. Dort, wo – wie für Hamburg belegt – Mikrophone auch einschlägig vorbestraften Neonazis offenstehen, sollten Antifaschistinnen und Antifaschisten sich fernhalten.

Cornelia Kerth

Montag, 01.September 2014 – ab 11:00 Uhr

28. August 2014

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DGB Hamburg: Antikriegstag – Kranzniederlegung mit Lutz Tillack (NGG)

Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite. Beide Jahrestage machen den diesjährigen Antikriegstag zu einem zentralen Tag der Erinnerung und des Mahnens. Auch heute gilt: Kriege kommen nicht über uns – sie werden gemacht. Gewalt geht von Menschen aus – und trifft Menschen. Sie werden getötet, verwundet und vertrieben. Ihr Leben wird bis in die Grundfesten erschüttert – während andere aus Kriegen Profite schlagen oder ihre Machtinteressen durchsetzen. Daran erinnern der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften seit 1957 nicht nur am Antikriegstag: Nie wieder darf Krieg von deutschem Boden ausgehen!

Ort: Friedhof Ohlsdorf am Mahnmal für die Opfer der NS-Verfolgung

Vertreter_innen des Vorstandes der VVN-BdA Hamburg werden sich an der Gedenkveranstaltung beteiligen

DGB-Aufruf-zum-Antikriegstag-am-1-September-2014

 

Samstag, 6. September 2014, 11:00 Uhr

28. August 2014

Zwangsarbeit in Billstedt

Eine etwas andere Stadtteil-Busrundfahrt durch Billstedt und Billbrook (Dauer ca. 2 Std.) Anmeldung erbeten unter vvn-bda.hh@t-online oder 0173 93 209 10.

Treffpunkt: Gedenkstein vor dem Kundenzentrum Billstedt  (ehemals Ortsamt) Öjendorfer Weg 9

Samstag, 6. September

28. August 2014

EINLADUNG  ZUM FRIEDENSFEST
zwischen 14 und 17 h
Auf diesem Friedensfest wird zum ersten Mal mit einem Gedenktafel zeitlich befristet als Erinnerung an die durch die Wehrmacht ermordeten Zivil- personen – Widerstandskämpfer und Deserteure gedacht. Die Gedenktafel  wird durch die Tochter eines der Getöteten enthüllt. „Rene Buschmann mit Mutter“ und die Gruppe „Gutzeit“ werden Friedens- und Arbeiterlieder singen und spielen und wir werden weithin sicht- bar Luftballons mit Friedenbotschaften aufsteigen lassen. Der Bildhauer Uwe Schloen wird anwesend sein und mit Ihnen diskutieren. Es gibt ein Kulturprogramm und Kaffee & Kuchen.

Ort: Ehrenmal am Kleinen Bramfelder See , Straße: Am Ehrenmal ,22175 Hamburg

Veranstalter:  AK Denk-mal, Sommer 2014

Info-Blatt als Einladung zu Friedensfest. neu u. aktuell

Ausstellung im Hamburger Rathaus/ Rathausdiele vom 21. August bis 13. September

21. August 2014

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„Ich hätte nicht geglaubt noch einmal hierher zu kommen.“ Schicksale ehemaliger Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und das Hamburger Besuchsprogramm 2001-2013.

Von 2001 bis 2013 hat die Stadt Hamburg ein Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter durchgeführt. Über 400 Personen aus der Ukraine, aus Polen, Weißrussland, Russland, Tschechien und Lettland bekamen die Möglichkeit, Hamburg noch einmal zu besuchen.

Die Ausstellung stellt das Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vor und zeigt die Bedeutung, die es für alle an ihm beteiligten Menschen hatte. Persönliche Schicksale veranschaulichen, dass die Erinnerungen an die Kriegsjahre und die Verschleppung nach Hamburg bei den ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern auch im hohen Alter noch schmerzhaft präsent sind.

Weitere Informationen zu dem umfassenden Begeleitprogramm finden Sie hier.

Der Flyer zur Ausstellung ist an dieser Stelle hinterlegt.

Antifa Seiten Juli-August 2014

20. Juli 2014

Antifa Hamburg Seiten Juli-August 2014 (PDF)

Donnerstag, den 26. Juni 2014 – 17.00 Uhr

21. Juni 2014

Hingerichtet in Hamburg

Eine biographische Lesung zum Gedenken an zehn Hamburger Widerstandskämpfer (aus der Gruppe um Bernhard Bästlein, Franz Jacob und Robert Abshagen), die vor 70 Jahren am 26. Juni 1944 im Untersuchungsgefängnis Hamburg enthauptet wurden
Ort: Friedhof Ohlsdorf, Ehrenhain Hamburger Widerstandskämpfer

Einladung VVN-BdA 26.6.2014 Hingerichtet in Hamburg

Sonntag, 13. Juli 2014 – 17.00 Uhr

21. Juni 2014

 Fritz Bauer – Tod auf Raten Regie Ilona Ziok, D 2010, 97 Min.

„Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden“, so Fritz Bauer, der couragierte Generalstaatsanwalt von Hessen und Niedersachsen in den 50er und 60er Jahren. Mit der Initiierung des Frankfurter Auschwitz-Prozesses löste er die erste breite öffentliche Diskussion über den Holocaust aus. Bauer setzte sich unermüdlich für die Aufarbeitung der NS-Verbrechen und einen demokratischen Neuanfang in der Bundesrepublik ein.

Ort:  Kommunales Kino METROPOLIS
Metropolishaus Dammtorstraße / Ecke Kleine Theaterstraße (Eingang Kleine Theaterstraße 10)
Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl  erreichbar!

19. Juli bis 3. August 2014 Friedensfest Ohlsdorf

21. Juni 2014

Ohlsdorfer Friedensfest – das ganze Programm

Gedenktage für die Opfer des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus: Friedensfest statt Nazi-Aufmarsch – das Gesamtprogramm siehe Veranstaltungsflyer und Internet.
Ort: Friedhof Ohlsdorf  – Mittelallee, Sammelgräber der Bombenopfer (Anfahrt von S-Bahn Ohlsdorf – Ausgang Friedhof – mit der Buslinie  170 Richtung Maisredder)

Sonntag, 19. Juli, 14.00 Uhr

21. Juni 2014

Auftaktveranstaltung Ohlsdorfer Friedensfest

„Extreme Rechte in Europa und im Europäischen Parlament“ Redner: Dr. Ulrich Schneider

(Generalsekretär der Fédération Internationale des Résistants – FIR)

Ort: Friedhof Ohlsdorf  – Mittelallee, Sammelgräber der Bombenopfer

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