Hamburger Roma-Familien droht Abschiebung

geschrieben von Hans-Joachim Meyer

4. Juli 2011

80 Hamburger Roma-Familien droht die Abschiebung nach Serbien oder Mazedonien. Großteils wohnen sie in einem Getto in Billstedt inmitten eines Gewerbegebietes. Im ganzen Bundesgebiet sind rund 5000 Roma von drohender Abschiebung betroffen.

Das Ganze ist ein Kuhhandel zwischen Berlin und Belgrad. Die serbische Regierung hat sich bereit erklärt, die Roma aufzunehmen. Im Gegenzug sollen EU-Fördergelder fließen. Der Hamburger Flüchtlingsrat und die Fraktion der LINKEN haben gegen diese Praxis heftig protestiert. Einige Familien haben sich jetzt mit Hilfe des Flüchtlingsrats an den Petitionsausschuss der Bürgerschaft gewandt. Sie hoffen auf die neue sozialdemokratische Mehrheit im Parlament. Jeder weiß, dass die Roma in den Staaten des ehemaligen Jugoslawien diskriminiert und verfolgt werden. Das Recht auf Bildung, Arbeit und annehmbare Wohnung existiert für sie faktisch nicht. Hinzu kommt, dass die in Hamburg geborenen Roma kein Wort serbokroatisch sprechen und in ein für sie völlig fremdes Land kämen. Nehmen wir die Romny Marija Pavloviæ, eine echte Hamborger Deern von 15 Jahren. Sie ist eine sehr gute Schülerin und möchte einmal als Dolmetscherin arbeiten, u.a. für Romanes/Deutsch und so den Roma im Kampf mit der Bürokratie helfen. In Hamburg stünden ihr alle Türen offen, wenn man sie nur ließe, in Serbien hätte sie keine Chance. Auch ihre Familie hat sich an den Petitionsausschuss gewandt. Der Abschiebetermin war für Mitte Mai festgelegt worden. Nun hat ihn die Ausländerbehörde »großzügig« um drei Wochen verlängert. Leider ist der Protest gegen diese Machenschaften zurzeit noch verhalten. Das Mindeste wäre ja wohl, dass die Abschiebung aller Roma so lange ausgesetzt wird, bis der Petitionsausschuss entschieden hat. Hans-Joachim Meyer

Hommage an Sylvin Rubinstein

4. Juli 2011

Die VVN-BdA Hamburg führt seit mehreren Jahren in Kooperation mit dem Kommunalen Kino Metropolis eine monatliche Filmaufführung unter dem Titel »Täter – Opfer – Widerstand« durch. Im Laufe der Zeit wurden unsere Vorstellungen immer besser besucht, jedoch hätten wir nie damit gerechnet, einmal 131 Besucher zu empfangen.

Schon lange hatten wir geplant, am 10. Mai den Film »Er tanzte das Leben« zu zeigen. Er beschreibt das Leben von Sylvin Rubinstein, Jahrgang 1913, einem polnisch-russischen Tänzer, der in den 30er-Jahren zusammen mit seiner Zwillingsschwester Maria als international bekanntes Flamenco-Tanzpaar Dolores & Imperio durch die Welt tourte. Der deutsche Überfall auf Polen setzte dem ein Ende, denn Sylvin und Maria waren Halbjuden. Maria und auch die Mutter der Zwillinge wurden Opfer der Faschisten. Sylvin bekam Kontakt zu einem Kreis deutscher Militärs, die aktiv gegen die faschistische Diktatur kämpften, Partisanen unterstützten und jüdische Menschen verstecken halfen. Er beteiligte sich an spektakulären Vergeltungsaktionen, zuerst in Polen und später als Zwangsarbeiter in Berlin. Nach dem Krieg, als er sich eingestehen musste, dass seine Schwester Maria nicht zurückkommen würde, trat Sylvin wieder als Tänzer auf, allerdings nahm er die Rolle seiner Schwester, der Dolores, an und tanzte als ihr lebendes Denkmal viele Jahre in deutschen und europäischen Varietés. Sylvin Rubinstein lebte seit den 50er Jahren in Hamburg und wollte eigentlich zu unserer Filmvorführung kommen. Leider starb er zehn Tage vorher, am 30. April 2011, im Alter von fast 98 Jahren. Der Film basiert auf einem Buch von Kuno Kruse »Dolores & Imperio«. Kuno Kruse war bei unserer Filmvorführung anwesend und erzählte von seiner Freundschaft mit Sylvin Rubinstein. Den VVN-Gruppen sei empfohlen: Ihr solltet den Film unbedingt zeigen. Er bewegt Menschen aller Altersklassen. tsy

Neofa-Ausstellung in der Südkurve

4. Juli 2011

Schon einige Male erhielten wir Einladungen vom Fanladen des FC St. Pauli, so anlässlich eines internationalen Antirassismus- Turniers oder zu Gedenkkundgebungen bei der Tafel, die der FC St. Pauli vor einigen Jahren für alle St. Paulianer NS-Opfer und Verfolgten gestiftet hatte.

Deshalb waren wir guten Mutes, dass unser Angebot, unsere Neofaschismus- Ausstellung auf dem Vereinsgelände zu zeigen, nicht auf taube Ohren stoßen würde. Die Fan-Leute waren davon absolut begeistert und beschlossen, die Ausstellung auf ihrem Südkurven- Sommerfest am 28. Mai zu zeigen. Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, die Ausstellung selbst aufzuhängen. Zu unserer Erleichterung stellte dies kein sonderliches Problem dar. Die Leute vom Fan-Laden halfen uns nach Kräften, und noch beim Arbeiten kamen Besuchern, um sich die Ausstellung anzusehen. So viel Interesse war selten und erfreute uns umso mehr! Als die Ausstellung glücklich hing, gab es dazu auf der Festbühne noch ein kurzes Interview, auch über die guten Beziehungen zwischen der VVN-BdA und dem FC St. Pauli. Danach schickten uns die St. Paulianer wunderschöne professionelle Fotos von der Ausstellung und ihren Besuchern. tsy

Film: „Schwarze Sonne“, Deutschland 1997, von Rüdiger Sünner, 90 Min.

19. Juni 2010

20.06.2010

Film: „Schwarze Sonne“, Deutschland 1997, von Rüdiger Sünner, 90 Min.

In einem der Kulträume der ehemaligen SS-Ordenszentrale Wewelsburg ist es zu finden: ein Runenzeichen, das von der rechten Szene als „Schwarze Sonne“ verklärt wird. Hier sollten Rituale und Kultfeiern stattfinden, die die Erhabenheit des „arischen Lichtes“ gegen die „jüdisch-bolschewistische Finsternis“ beschwor. Mythenforschung, Fackelzüge u. a. galten nicht nur der Propaganda, sondern vor allem der Vertiefung dieses Missionsgedankens. Fachleute und Zeitzeugen ergänzen diese visuelle Reise in den bizarrsten Untergrund abendländischer Geschichte. Gast: N.N.

Sonntag, 20. Juni 2010, 17 Uhr

Kommunales Kino METROPOLIS, Steindamm 52/54, 20099 Hamburg

Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar!

Sonntag, 20. Juni 2010, 17 Uhr Kommunales Kino METROPOLIS, Steindamm 52/54, 20099 Hamburg Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar!

Film: „Das Jahr 1945“, DDR 1984, von Karl Grass, 90 Min.

8. Mai 2010

09.05.2010

Film: „Das Jahr 1945“, DDR 1984, von Karl Grass, 90 Min.

Noch Anfang 1945 wird in Berlin die Parole ausgegeben: „Glauben, kämpfen, siegen“. Bis zur Kapitulation des faschistischen Deutschland im Mai sterben dort mehr Menschen als in den fünf Jahren zuvor. Der Dokumentarfilm zeigt die letzten 128 Tage des Zweiten Weltkriegs mit erschütternden Aufnahmen und dokumentiert die wesentlichen Kriegsschauplätze der Alliierten. Gast: N.N.

Sonntag, 09. Mai 2010, 17 Uhr

Kommunales Kino METROPOLIS, Steindamm 52/54, 20099 Hamburg

Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar!

Sonntag, 09. Mai 2010, 17 Uhr Kommunales Kino METROPOLIS, Steindamm 52/54, 20099 Hamburg Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar!

Gedenken für die Opfer von Faschismus und Krieg/ Friedhof Ohlsdorf

7. Mai 2010

08.05.2010

Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg

Gedenken für die Opfer von Faschismus und Krieg/ Friedhof Ohlsdorf

Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg

Redner: Dr. Wolfgang Kirstein

Musik: Chor Hamburger GewerkschafterInnen

Samstag, 08. Mai 2010, 11 Uhr

Friedhof Ohlsdorf, gegenüber Krematorium, am Mahnmal für die Opfer von Faschismus und Krieg

Samstag, 08. Mai 2010, 11 Uhr Friedhof Ohlsdorf, gegenüber Krematorium, am Mahnmal für die Opfer von Faschismus und Krieg

Ausstellungsrundgang: „Jugendwiderstand in Hamburg: Helmut Hübener und Freunde“

6. Mai 2010

07.05.2010

Ausstellungsrundgang: „Jugendwiderstand in Hamburg: Helmut Hübener und Freunde“

Rundgang durch die Ausstellung

„Jugendwiderstand in Hamburg: Helmut Hübener und Freunde“

Freitag, 07. Mai 2010, 11 Uhr

Zentrum für Aus- und Fortbildung, Normannenweg 26

Freitag, 07. Mai 2010, 11 Uhr Zentrum für Aus- und Fortbildung, Normannenweg 26

Lesung: Jugendwiderstand in Hamburg: Helmut Hübener und Freunde

5. Mai 2010

06.05.2010

Lesung: Jugendwiderstand in Hamburg: Helmut Hübener und Freunde

Lesung aus Ulrich Sanders „Jugendwiderstand im Krieg“

und Semiha Savran im Gespräch mit dem Autor

Donnerstag, 06. Mai 2010, 19.30 Uhr

Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestr. 20

Donnerstag, 06. Mai 2010, 19.30 Uhr Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestr. 20

Film: „Der Fall Cap Arcona“, Deutschland 1995, von K. Hermann + G. Klaucke, 102 Min.

10. April 2010

11.04.2010

Film: „Der Fall Cap Arcona“, Deutschland 1995, von K. Hermann + G. Klaucke, 102 Min.

Am 3. April 1945 startete die Royal Air Force zum letzten großen Luftangriff. Ziel waren Schiffsansammlungen in der Kieler und Lübecker Bucht. Was die Air Force nicht wußte: die größten Schiffe, waren die schwimmenden KZ-Transporter Cap Arcona und Thielbeck. Dieser grauenhafte Irrtum kostete über 7000 Häftlingen das Leben. Der Film kehrt an die Stätten der Ereignisse zurück, nach Neuengamme, wo die Häftlinge zuvor gefangen waren, nach Lübeck, wo sie eingeschifft und nach Neustadt, wo sie auf der Cap Arcona eingepfercht wurden. Bei der akribischen Materialrecherche wurden unbekannte Berichte in britischen Archiven gefunden, Zeitzeugen wie Häftlinge, Besatzungsmitglieder oder Anwohner interviewt. Gast: N.N.

Sonntag, 11. April 2010, 17 Uhr

Kommunales Kino METROPOLIS, Steindamm 52/54, 20099 Hamburg

Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar!

Sonntag, 11. April 2010, 17 Uhr Kommunales Kino METROPOLIS, Steindamm 52/54, 20099 Hamburg Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar!

Film: „Konspirantinnen – Polnische Frauen im Widerstand 1939 – 1945“, Deutschland 2006, von Paul Meyer, 90 Min.

27. März 2010

28.03.2010

Film: „Konspirantinnen – Polnische Frauen im Widerstand 1939 – 1945“, Deutschland 2006, von Paul Meyer, 90 Min.

Der Dokumentarfilm zeigt Frauen im polnischen Untergrungstaat, in dem sie u. a. als Lehrerinnen im geheimen Bildungswesen, als Meldegängerinnen und Kuriere arbeiteten. Ihr Widerstand gipfelte im Warschauer Aufstand von 1944. Als Kriegsgefangene kamen sie ins Emslager Oberlangen, wo sie 1945 befreit wurden. Paul Meyer hat zahlreiche ehemalige Lagerinsassinnen und Zeitzeuginnen befragt und sorgfältig recherchiertes, zum Teil unveröffentliches Archivmaterial verarbeitet und dadurch ein beeindruckendes Bild der damaligen Ereignisse geschaffen.

Gast: N.N.

Sonntag, 28. März 2010, 17.00 Uhr

Kommunales Kino METROPOLIS, Steindamm 52/54, 20099 Hamburg

Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar!

Sonntag, 28. März 2010, 17.00 Uhr Kommunales Kino METROPOLIS, Steindamm 52/54, 20099 Hamburg Das Foyer und der Kinosaal sind mit dem Rollstuhl erreichbar!

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