Stoppt das Töten

11. November 2022

Dieser Tage kann man sich nur schwerlich des Eindrucks erwehren, die Bundespolitik könnte nur noch in kriegerisch-militärischen Kategorien denken. Als Hamburger Landesverband nehmen wir daher am bundesweiten Aktionstag für Frieden und ein gutes Leben für alle am 19. November teil und gehen um 12:30 Uhr auf die Straße (Mönckebergstraße 1, vor Saturn).

Die VVN-BdA ist außerdem von Anfang an Teil der Kampagne  Deutschlands Friedensfähigkeit stärken. Diese Kampagne wirbt bei Mitgliedern aller Parteien im Deutschen Bundestag – außer selbstverständlich der AfD – um Unterschriften unter eine Selbstverpflichtung, in der die Abgeordneten versichern, sich u.a. für den Ausbau der Mittel für zivile Krisenprävention und die Entschärfung von Konflikten einzusetzen. Wir wollen damit den Druck auf die Entscheidungsträger*innen erhöhen.

So funktioniert’s: Das Netzwerk Friedenskooperative hat ein einfaches Tool zur Verfügung gestellt, mit dem die Mitglieder des Bundestages im eigenen Wahlkreis kontaktiert werden können. In vier einfachen Schritten kann so die schon vorformulierte Email an die Abgeordneten abgeschickt werden. Dafür müsst ihr nur eure Postleitzahl eingeben, die euch vorgeschlagenen Abgeordneten in eurem Wahlkreis auswählen, das vorformulierte Anschreiben evtl. anpassen und Angaben zur Person machen.

Hier geht es zum Tool.

Jetzt seid ihr gefragt! Lasst uns den Abgeordneten, kurz vor dem Beginn der Haushaltsverhandlungen für das kommende Jahr klarmachen, wofür ihr Geld wirklich benötigt wird – und zwar für Maßnahmen, die nachhaltig den Frieden auf dem Planeten stärken!

Unter https://www.frieden-stark-machen.de könnt ihr sehen, wer bereits unterschrieben hat.

Wir freuen uns auf eure rege Beteiligung bei den Aktivitäten zum 19. November und der Kampagne Deutschlands Friedensfähigkeit stärken.

Rückblick: 75-Jahre VVN-BdA Hamburg

20. September 2022

Von der 92-jährigen Zeitzeugin Marianne Wilke bis zum 20-jährigen Aktivisten des Stadtteil- und Jugendzentrums Tesch; von einem Rückblick auf die wechselvolle Politik der Vergangenheit bis zu den entschlossenen Anfängen der Fasiathek – mit etwa 250 Gästen haben wir am 18. September 75 Jahre VVN-BdA in Hamburg gefeiert!

Gegen 14:30 Uhr trafen die ersten Gäste ein. Im gemütlichen Foyer kamen junge und alte Kamerad:innen in erste Gespräche, am Bücher- und Infotisch begrüßten sie die zwei angestellten Mitarbeiter:innen des Hamburger Landesverbands. Nach ein paar Stücken der Band Klubzmer öffnete sich der Saal, in dem das Programm stattfinden sollte.

Um kurz nach 15 Uhr begrüßte der geschäftsführenden Landesvorstand die Gäste. Kamerad:innen aus unterschiedlichen Kreisen präsentierten eine kurzweilige, szenische Zeitreise. Sie erinnerten an wichtige Stationen des Hamburger Landesverbands, an bedeutende politische Ereignisse und Auseinandersetzungen wie das Verbot der VVN mit folgender Umbenennung in VAN, die Beteiligung an Friedensdemonstrationen oder die langjährige und anhaltende Auseinandersetzung um das Stadthaus. Die Schauspielerin Inés Fabig verband die erzählerischen Stationen in der Figur einer Moderatorin und Nachrichtensprecherin. (Der Social Media Countdown zur 75-Jahr-Feier greift übrigens einige Stationen der szenischen Lesung auf, ihr findet ihn hier.)

Im zweiten Teil führte die Landesvorständin Cornelia Kerth ein Interview mit einem Engagierten des Archivs der Sozialen Bewegungen, der aus demFundus an historischen Dokumenten ein paar Schätze zur Hamburger VVN präsentieren konnte. Im Anschluss stellte Millicent vom Afrikanischen Bildungszentrum die Fasiathek vor. Die Fasiathek ist eine im März 2022 eingerichtete Präsenzbibliothek mit ausschließlich Schwarzen Autor:innen in der ehemaligen Viktoriakaserne in der Bodenstedtstraße 16. Außerdem soll sie ein Lernort für Schüler:innen, Studierende und Erwachsene sein. Als letztes Projekt präsentierten drei Engagierte das Jugend- und Stadtteilzentrum Tesch in der Max-Brauer-Allee 114. Als neustes Projekt richtet die Gruppe Leika&Mania im Tesch eine Gedenkbibliothek Esther Bejarano ein, in der Esther Bejaranos umfangreicher Nachlass gut nutzbar aufbereitet einem breiten Publikum zur Verfügung gestellt werden soll. Dafür wurde der Gruppe kürzlich der Hans-Frankenthal-Preis verliehen.

Nach dem offiziellen Programm gab es im Foyer bei leckerem Essen und Getränken Gelegenheit zum angeregten Austausch und gemütlichen Zusammensein.

Wir bedanken uns ganz herzlich für eure Unterstützung, eure Freizeit, euer Mitwirken und eure Kreativität.

Wir feiern: 75 Jahre VVN-BdA Hamburg

7. September 2022

Gleich nach der Befreiung vom Naziregime bildete sich auch in Hamburg ein Komitee der ehemaligen politischen Gefangenen, im Februar 1947 gründete sich die Hamburger „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“. Die demokratischen Kräfte unter antifaschistischem Vorzeichen zu sammeln, die Vernichtung des Nationalsozialismus und des Militarismus zu erwirken – das waren damals ihre Ziele. Und sie sind es noch heute.

Antifaschismus, Demokratie und Frieden – das wollen wir gemeinsam feiern! Am 18.09. um 15 Uhr auf Kampgnagel (Jarrestraße 20).

Wir blicken zurück auf turbulente 75 Jahre und auf die Herausforderungen der Zukunft. Freut euch auf ein informatives und unterhaltsames Kulturprogramm und jede Menge Raum zum Anstoßen und Austauschen.

Euch erwarten:

Die Gründungszeit der Hamburger VVN:

Unter dem Titel „Das neue Leben muss anders werden“ findet ihr in der aktuellen Ausgabe der antifa einen Artikel über die Gründungszeit der VVN in Hamburg. Wir haben den Artikel hier für euch hochgeladen.

Sicheres Bleiberecht für Drittstaatsangehörigen kriegsgeflüchteten aus der Ukraine

19. August 2022

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?DEMOAUFRUF: Demonstriert mit uns nächsten Montag ab 18:00 Uhr am Jungfernstieg gegen die Diskriminierung von geflüchteten Drittstaatler*innen aus der Ukraine – für ein Bleiberecht für ALLE Geflüchteten!⚖️

Den geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die keine ukrainische Staatsangehörigkeit haben, droht zum 31. August die Abschiebung!
Es handelt sich um Menschen aus Drittstaaten, die vor dem 24. 02. 2022 alle in der Ukraine ihren Lebensmittelpunkt und ihr Umfeld hatten, dort arbeiteten oder studierten. Von den geflüchteten Drittstaatsangehörigen haben in Hamburg seit April nur einige Studierende eine sechsmonatige Fiktionsbescheinigung erteilt bekommen. Sechs Monate sind allerdings auch für die Studierenden zu kurz, um sich eine langfristige Bleibeperspektive durch Spracherwerb, Studienvorbereitung und die entsprechende Finanzierung zu organisieren.


Fast allen anderen geflüchteten Drittstaatsangehörigen wurde die Fiktionsbescheinigung oder ein anderer Aufenthaltstitel verweigert. Zudem berichtet ein großer Teil der geflüchteten Drittstaatsangehörigen von rassistischer Diskriminierung, (stundenlange erniedrigende und diskriminierende Behandlung, z. B. trotz Termin für 9.00 Uhr morgens Wartezeiten von bis 21 Uhr abends) die sie während der Aufenthaltsbeantragung erfahren haben. Einigen wird bis heute jeglicher sozialer Schutz und jegliche Sozialleistung verweigert, andere wurden zur Ausreise aufgefordert und deshalb an Obdachloseunterkünfte verwiesen.


Wir haben uns zusammen getan, um diese inhumane Behandlung und die Diskriminierung von Drittstaatsangehörigen bekannt zu machen. Hamburg kann und muss allen vor dem Krieg in der Ukraine geflohenen Flüchtlingen, ob mit oder ohne ukrainischer Staatsangehörigkeit, das Recht auf Schutz und menschliche Behandlung garantieren! Auch sollten die Chancen gesehen werden, die in dieser Situation stecken, auch angesichts der in Deutschland dringend notwendigen Zuwanderung – Stichwort: Alterspyramide, Renten, Fachkräftemangel.

⚠️Wir rufen Euch daher dazu auf, mit uns am Montag den 22. August ab 18:00 Uhr am Jungfernstieg auf die Straße zu gehen, um für das Bleiberecht von ALLEN Geflüchteten aus der Ukraine laut zu werden!⚠️

Hier könnt ihr den Flyer zum Ausdrucken und Verteilen herunterladen.

Gedenken an das Pogrom

3. August 2022

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im August jährt sich zum 30. Mal das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Aus diesem Anlass ruft ein großes und vielfältiges Rostocker Bündnis für den 27. August zu einer bundesweiten Demonstration in Rostock-Lichtenhagen auf. In Hamburg hat sich auf Einladung des Hamburger Bündnis gegen Rechts ein Bündnis gebildet, um zu dieser Demonstration zu mobilisieren und eine gemeinsame Busanreise zu organisieren.

Die furchtbaren Ereignisse in Rostock-Lichtenhagen waren geprägt durch eine stillschweigende Kumpanei von Rechtskonservativen, Sicherheitsbehörden, organisierten Neonazis und einem entfesselten Mob aus biederen Bürger:innen. Die Polizei war tagelang nur mit geringen Kräften vor Ort und zog sich auf dem Höhepunkt sogar teilweise zurück. In zynischer Umkehr von Opfern und Täter:innen diente Monate später u.a. das Pogrom von Rostock als Rechtfertigung das Asylrecht fast vollständig zu demontieren. Unter den bekannten Nazikadern aus der ganzen Republik, die spätestens am zweiten Tag nach Lichtenhagen kamen, war auch der Hamburger Christian Worch, der aus seinem Auto heraus per Funkgerät die Angriffe auf das „Sonnenblumenhaus“ steuerte.

Aber auch aus Hamburg gab es damals Widerstand gegen die rassistische Mobilisierung, Menschen fuhren nach Rostock und beteiligten sich an der „Verteidigung“ des Sonnenblumenhauses. Hieran wollen wir anknüpfen und fahren gemeinsam zur Demo in Rostock-Lichtenhagen, denn: Erinnern heißt verändern!

Informationen zur Anreise und Veranstaltungen rund ums Thema Rostock-Lichtenhagen findet ihr auf der Seite des Hamburger Bündnis gegen Rechts.


Ohlsdorfer Friedensfest 2022

12. Juli 2022

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Vor 79 Jahren erlebte die Hamburger Bevölkerung in den Nächten des „Hamburger Feuersturms“ den Höhepunkt der Bombardierung der Stadt durch die Alliierten – eine unvorstellbare, entsetzliche Kriegshölle. Die für die Hansestadt und ihre Menschen bisher größte Katastrophe war die Folge der nationalsozialistischen Herrschaft, was alles andere als ein Fest begründet – darf man daher von einem „Friedensfest“ sprechen? Das Friedensfest versteht sich als Feier der Befreiung vom Nationalsozialismus. Damit stärkt es die heute geltenden demokratischen Werte, insbesondere die Anerkennung der Würde des Menschen. Das sind Werte, die das damalige NS-Regime verachtete und permanent missachtete.

Rechtsradikale haben zwischen 2003 und 2009 bei den Gräbern der Bombenopfer diffamierende Kundgebungen veranstaltet und versucht, die nationalsozialistischen Verbrechen zu relativieren. Daraufhin bildete sich das „Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest“, das mit dem Friedensfest durch Präsenz und konstruktiven Gegenentwurf diesen Versuchen der Umdeutung der Geschichte entgegentritt. Gleichzeitig werden im Rahmen des Friedensfestes neue Formen des angemessenen Gedenkens gesucht und erprobt, womit es ein Beispiel für aktives Friedenshandeln sein soll.

Das diesjährige Ohlsdorfer Friedensfest findet an drei Wochenenden vom 23. Juli bis 7. August statt.

Hier geht’s zum Programm.

Die neue antifa ist da!

10. Juli 2022

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Die Ausgabe Juli/August unseres Magazins für antifaschistische Politik und Kultur setzt erneut einen Schwerpunkt auf den Krieg in der Ukraine. Unsere Bundesvorsitzende Cornelia Kerth kritisiert SPD-Chef Lars Klingbeil, der für Deutschland den Anspruch einer „Führungsmacht“ erhoben hatte, Maxi Schneider wirft einen Rückblick auf unsere Veranstaltungsreihe. Wie immer findet ihr aktuelle Beiträge zur AfD, zum Stand erinnerungspolitischer Debatten sowie zu neuen Büchern und Filmen – der Film „Volksvertreter“ etwa ist für Markus Roth bloß das „Ausstrahlen rechter Propaganda“.

In der Mitte des Magazins befinden sich wieder zwei Seiten unserer Hamburger Landesvereinigung. Neben einem fotografischen Rückblick auf die Aktivitäten rund um den 8. Mai in Hamburg findet ihr das erste Kapitel unserer neuen Broschüre „Erinnern für die Zukunft – Beitrag zur Erinnerungspolitik in Hamburg“, die ihr kostenlos im Landesbüro abholen oder gegen eine Versandpauschale bestellen könnt. Hier könnt ihr einen Blick auf die Seiten werfen:

Ihr seid kein VVN-BdA-Mitglied und wollt die antifa trotzdem erhalten? Hier geht’s lang: https://antifa.vvn-bda.de/

Broschüre: Erinnern für die Zukunft

28. Juni 2022

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Erinnerungskultur und -politik sind immer ein Feld gesellschaftlicher Auseinandersetzung. Diese wird nicht nur medial und wissenschaftlich ausgetragen, sondern vor allem auch zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen und den jeweiligen Regierungen und Parlamentsmehrheiten. Fast alle Hamburg Gedenk- und Lernorte mussten gegen die Widerstände aus Politik und Wirtschaft durchgesetzt werden. Auch bestehende Gedenkorte wie die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Auch heute ist politischer Druck nötig.

Wie sieht es aktuell mit der Gedenk- und Erinnerungspolitik in Hamburg aus?

Am 7. Juli 2022 veröffentlichten wir die Broschüre „Erinnern für die Zukunft – Ein Beitrag zur erinnerungspolitischen Diskussion in Hamburg“. Im September 2023 ist die neue (unveränderte) Auflage eingetroffen.

Auch ein Jahr später – und vor dem Hintergrund des neuen Gedenkstättenkonzepts der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte – sind zentrale Forderungen nicht erfüllt.

Her damit!

  • Broschüre kostenlos im VVN-BdA-Büro abholen (Heyn-Hoyer-Straße 41, Öffnungszeiten)

  • Unter vvn-bda.hh@t-online.de (gegen eine Versandpauschale von 2,- Euro) bestellen!

Online-Veranstaltungen zum Nachhören

21. Juni 2022

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Im Rahmen der dreiteiligen Online-Veranstaltungsreihe „Nationalismus und Geschichtsrevisionismus – Beiträge zum Krieg in der Ukraine aus antifaschistischer und historischer Sicht“ der VVN-BdA beleuchteten unsere Referent:innen in Impulsvorträgen damit zusammenhängende Themen von unterschiedlichen Seiten. An drei Terminen diskutierten wir mit jeweils rund 200 Interessierten über die Haltung der deutschsprachigen extremen Rechten zum Krieg, großrussischen Nationalismus und die Bedeutung der extremen Rechten in der Ukraine

Alle drei Veranstaltungen sind nun auf dem Youtube-Kanal der VVN-BdA zum Nachschauen und Nachhören verfügbar. Hier geht es lang.

Gedenktag am 8. Mai – unzureichend und halbherzig

3. Juni 2022

Unsere Pressemitteilung zum Beschluss der Bürgerschaft

HAMBURG, 03.06.2022 – Die Hamburger Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) begrüßt den Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 22/8241) vom 1. Juni, den 8. Mai in Hamburg zum offiziellen Gedenktag zu machen, als längst überfälligen Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig kritisiert sie den Beschluss als unzureichend und halbherzig.

Der 8. Mai darf nicht in einer abgeschlossenen, historischen Bedeutung gewürdigt werden, wie es der Beschluss vorsieht. Denn die „Voraussetzungen für unser heutiges demokratisches Selbstverständnis“, wie es im Antrag heißt, sind nicht durch den 8. Mai 1945 geschaffen worden, sondern müssen jeden Tag aufs Neue, und besonders am 8. Mai mit Leben gefüllt werden. Dafür braucht es auch die Beteiligung der Zivilgesellschaft, Kultur und kollektives Zusammenkommen, statt nur Kranzniederlegungen und Reden in der Bürgerschaft. Die VVN-BdA Hamburg fordert deshalb den arbeits, schul-, und unifreien Feiertag am 8. Mai.

„Der 8. Mai ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch des Mahnens und der Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich Faschismus und Menschenhass heute und in Zukunft verhindern lassen“, sagt Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der VVN-BdA. „Wie soll die Zivilgesellschaft an den angekündigten Veranstaltungen am 8. Mai teilnehmen, wenn sie arbeiten gehen muss?“

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