Wir feiern: 75 Jahre VVN-BdA Hamburg

7. September 2022

Gleich nach der Befreiung vom Naziregime bildete sich auch in Hamburg ein Komitee der ehemaligen politischen Gefangenen, im Februar 1947 gründete sich die Hamburger „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes“. Die demokratischen Kräfte unter antifaschistischem Vorzeichen zu sammeln, die Vernichtung des Nationalsozialismus und des Militarismus zu erwirken – das waren damals ihre Ziele. Und sie sind es noch heute.

Antifaschismus, Demokratie und Frieden – das wollen wir gemeinsam feiern! Am 18.09. um 15 Uhr auf Kampgnagel (Jarrestraße 20).

Wir blicken zurück auf turbulente 75 Jahre und auf die Herausforderungen der Zukunft. Freut euch auf ein informatives und unterhaltsames Kulturprogramm und jede Menge Raum zum Anstoßen und Austauschen.

Euch erwarten:

Die Gründungszeit der Hamburger VVN:

Unter dem Titel „Das neue Leben muss anders werden“ findet ihr in der aktuellen Ausgabe der antifa einen Artikel über die Gründungszeit der VVN in Hamburg. Wir haben den Artikel hier für euch hochgeladen.

Sicheres Bleiberecht für Drittstaatsangehörigen kriegsgeflüchteten aus der Ukraine

19. August 2022

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?DEMOAUFRUF: Demonstriert mit uns nächsten Montag ab 18:00 Uhr am Jungfernstieg gegen die Diskriminierung von geflüchteten Drittstaatler*innen aus der Ukraine – für ein Bleiberecht für ALLE Geflüchteten!⚖️

Den geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die keine ukrainische Staatsangehörigkeit haben, droht zum 31. August die Abschiebung!
Es handelt sich um Menschen aus Drittstaaten, die vor dem 24. 02. 2022 alle in der Ukraine ihren Lebensmittelpunkt und ihr Umfeld hatten, dort arbeiteten oder studierten. Von den geflüchteten Drittstaatsangehörigen haben in Hamburg seit April nur einige Studierende eine sechsmonatige Fiktionsbescheinigung erteilt bekommen. Sechs Monate sind allerdings auch für die Studierenden zu kurz, um sich eine langfristige Bleibeperspektive durch Spracherwerb, Studienvorbereitung und die entsprechende Finanzierung zu organisieren.


Fast allen anderen geflüchteten Drittstaatsangehörigen wurde die Fiktionsbescheinigung oder ein anderer Aufenthaltstitel verweigert. Zudem berichtet ein großer Teil der geflüchteten Drittstaatsangehörigen von rassistischer Diskriminierung, (stundenlange erniedrigende und diskriminierende Behandlung, z. B. trotz Termin für 9.00 Uhr morgens Wartezeiten von bis 21 Uhr abends) die sie während der Aufenthaltsbeantragung erfahren haben. Einigen wird bis heute jeglicher sozialer Schutz und jegliche Sozialleistung verweigert, andere wurden zur Ausreise aufgefordert und deshalb an Obdachloseunterkünfte verwiesen.


Wir haben uns zusammen getan, um diese inhumane Behandlung und die Diskriminierung von Drittstaatsangehörigen bekannt zu machen. Hamburg kann und muss allen vor dem Krieg in der Ukraine geflohenen Flüchtlingen, ob mit oder ohne ukrainischer Staatsangehörigkeit, das Recht auf Schutz und menschliche Behandlung garantieren! Auch sollten die Chancen gesehen werden, die in dieser Situation stecken, auch angesichts der in Deutschland dringend notwendigen Zuwanderung – Stichwort: Alterspyramide, Renten, Fachkräftemangel.

⚠️Wir rufen Euch daher dazu auf, mit uns am Montag den 22. August ab 18:00 Uhr am Jungfernstieg auf die Straße zu gehen, um für das Bleiberecht von ALLEN Geflüchteten aus der Ukraine laut zu werden!⚠️

Hier könnt ihr den Flyer zum Ausdrucken und Verteilen herunterladen.

Gedenken an das Pogrom

3. August 2022

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im August jährt sich zum 30. Mal das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen. Aus diesem Anlass ruft ein großes und vielfältiges Rostocker Bündnis für den 27. August zu einer bundesweiten Demonstration in Rostock-Lichtenhagen auf. In Hamburg hat sich auf Einladung des Hamburger Bündnis gegen Rechts ein Bündnis gebildet, um zu dieser Demonstration zu mobilisieren und eine gemeinsame Busanreise zu organisieren.

Die furchtbaren Ereignisse in Rostock-Lichtenhagen waren geprägt durch eine stillschweigende Kumpanei von Rechtskonservativen, Sicherheitsbehörden, organisierten Neonazis und einem entfesselten Mob aus biederen Bürger:innen. Die Polizei war tagelang nur mit geringen Kräften vor Ort und zog sich auf dem Höhepunkt sogar teilweise zurück. In zynischer Umkehr von Opfern und Täter:innen diente Monate später u.a. das Pogrom von Rostock als Rechtfertigung das Asylrecht fast vollständig zu demontieren. Unter den bekannten Nazikadern aus der ganzen Republik, die spätestens am zweiten Tag nach Lichtenhagen kamen, war auch der Hamburger Christian Worch, der aus seinem Auto heraus per Funkgerät die Angriffe auf das „Sonnenblumenhaus“ steuerte.

Aber auch aus Hamburg gab es damals Widerstand gegen die rassistische Mobilisierung, Menschen fuhren nach Rostock und beteiligten sich an der „Verteidigung“ des Sonnenblumenhauses. Hieran wollen wir anknüpfen und fahren gemeinsam zur Demo in Rostock-Lichtenhagen, denn: Erinnern heißt verändern!

Informationen zur Anreise und Veranstaltungen rund ums Thema Rostock-Lichtenhagen findet ihr auf der Seite des Hamburger Bündnis gegen Rechts.


Ohlsdorfer Friedensfest 2022

12. Juli 2022

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Vor 79 Jahren erlebte die Hamburger Bevölkerung in den Nächten des „Hamburger Feuersturms“ den Höhepunkt der Bombardierung der Stadt durch die Alliierten – eine unvorstellbare, entsetzliche Kriegshölle. Die für die Hansestadt und ihre Menschen bisher größte Katastrophe war die Folge der nationalsozialistischen Herrschaft, was alles andere als ein Fest begründet – darf man daher von einem „Friedensfest“ sprechen? Das Friedensfest versteht sich als Feier der Befreiung vom Nationalsozialismus. Damit stärkt es die heute geltenden demokratischen Werte, insbesondere die Anerkennung der Würde des Menschen. Das sind Werte, die das damalige NS-Regime verachtete und permanent missachtete.

Rechtsradikale haben zwischen 2003 und 2009 bei den Gräbern der Bombenopfer diffamierende Kundgebungen veranstaltet und versucht, die nationalsozialistischen Verbrechen zu relativieren. Daraufhin bildete sich das „Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest“, das mit dem Friedensfest durch Präsenz und konstruktiven Gegenentwurf diesen Versuchen der Umdeutung der Geschichte entgegentritt. Gleichzeitig werden im Rahmen des Friedensfestes neue Formen des angemessenen Gedenkens gesucht und erprobt, womit es ein Beispiel für aktives Friedenshandeln sein soll.

Das diesjährige Ohlsdorfer Friedensfest findet an drei Wochenenden vom 23. Juli bis 7. August statt.

Hier geht’s zum Programm.

Die neue antifa ist da!

10. Juli 2022

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Die Ausgabe Juli/August unseres Magazins für antifaschistische Politik und Kultur setzt erneut einen Schwerpunkt auf den Krieg in der Ukraine. Unsere Bundesvorsitzende Cornelia Kerth kritisiert SPD-Chef Lars Klingbeil, der für Deutschland den Anspruch einer „Führungsmacht“ erhoben hatte, Maxi Schneider wirft einen Rückblick auf unsere Veranstaltungsreihe. Wie immer findet ihr aktuelle Beiträge zur AfD, zum Stand erinnerungspolitischer Debatten sowie zu neuen Büchern und Filmen – der Film „Volksvertreter“ etwa ist für Markus Roth bloß das „Ausstrahlen rechter Propaganda“.

In der Mitte des Magazins befinden sich wieder zwei Seiten unserer Hamburger Landesvereinigung. Neben einem fotografischen Rückblick auf die Aktivitäten rund um den 8. Mai in Hamburg findet ihr das erste Kapitel unserer neuen Broschüre „Erinnern für die Zukunft – Beitrag zur Erinnerungspolitik in Hamburg“, die ihr kostenlos im Landesbüro abholen oder gegen eine Versandpauschale bestellen könnt. Hier könnt ihr einen Blick auf die Seiten werfen:

Ihr seid kein VVN-BdA-Mitglied und wollt die antifa trotzdem erhalten? Hier geht’s lang: https://antifa.vvn-bda.de/

Broschüre: Erinnern für die Zukunft

28. Juni 2022

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Erinnerungskultur und -politik sind immer ein Feld gesellschaftlicher Auseinandersetzung. Diese wird nicht nur medial und wissenschaftlich ausgetragen, sondern vor allem auch zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen und den jeweiligen Regierungen und Parlamentsmehrheiten. Fast alle Hamburg Gedenk- und Lernorte mussten gegen die Widerstände aus Politik und Wirtschaft durchgesetzt werden. Auch bestehende Gedenkorte wie die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Auch heute ist politischer Druck nötig.

Wie sieht es aktuell mit der Gedenk- und Erinnerungspolitik in Hamburg aus?

Am 7. Juli 2022 veröffentlichten wir die Broschüre „Erinnern für die Zukunft – Ein Beitrag zur erinnerungspolitischen Diskussion in Hamburg“. Im September 2023 ist die neue (unveränderte) Auflage eingetroffen.

Auch ein Jahr später – und vor dem Hintergrund des neuen Gedenkstättenkonzepts der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte – sind zentrale Forderungen nicht erfüllt.

Her damit!

  • Broschüre kostenlos im VVN-BdA-Büro abholen (Heyn-Hoyer-Straße 41, Öffnungszeiten)

  • Unter vvn-bda.hh@t-online.de (gegen eine Versandpauschale von 2,- Euro) bestellen!

Online-Veranstaltungen zum Nachhören

21. Juni 2022

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Im Rahmen der dreiteiligen Online-Veranstaltungsreihe „Nationalismus und Geschichtsrevisionismus – Beiträge zum Krieg in der Ukraine aus antifaschistischer und historischer Sicht“ der VVN-BdA beleuchteten unsere Referent:innen in Impulsvorträgen damit zusammenhängende Themen von unterschiedlichen Seiten. An drei Terminen diskutierten wir mit jeweils rund 200 Interessierten über die Haltung der deutschsprachigen extremen Rechten zum Krieg, großrussischen Nationalismus und die Bedeutung der extremen Rechten in der Ukraine

Alle drei Veranstaltungen sind nun auf dem Youtube-Kanal der VVN-BdA zum Nachschauen und Nachhören verfügbar. Hier geht es lang.

Gedenktag am 8. Mai – unzureichend und halbherzig

3. Juni 2022

Unsere Pressemitteilung zum Beschluss der Bürgerschaft

HAMBURG, 03.06.2022 – Die Hamburger Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) begrüßt den Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 22/8241) vom 1. Juni, den 8. Mai in Hamburg zum offiziellen Gedenktag zu machen, als längst überfälligen Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig kritisiert sie den Beschluss als unzureichend und halbherzig.

Der 8. Mai darf nicht in einer abgeschlossenen, historischen Bedeutung gewürdigt werden, wie es der Beschluss vorsieht. Denn die „Voraussetzungen für unser heutiges demokratisches Selbstverständnis“, wie es im Antrag heißt, sind nicht durch den 8. Mai 1945 geschaffen worden, sondern müssen jeden Tag aufs Neue, und besonders am 8. Mai mit Leben gefüllt werden. Dafür braucht es auch die Beteiligung der Zivilgesellschaft, Kultur und kollektives Zusammenkommen, statt nur Kranzniederlegungen und Reden in der Bürgerschaft. Die VVN-BdA Hamburg fordert deshalb den arbeits, schul-, und unifreien Feiertag am 8. Mai.

„Der 8. Mai ist nicht nur ein Tag des Gedenkens, sondern auch des Mahnens und der Auseinandersetzung mit der Frage, wie sich Faschismus und Menschenhass heute und in Zukunft verhindern lassen“, sagt Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der VVN-BdA. „Wie soll die Zivilgesellschaft an den angekündigten Veranstaltungen am 8. Mai teilnehmen, wenn sie arbeiten gehen muss?“

Ewerfahrt zur Gedenkstätte Neuengamme

1. Juni 2022

Zusammen mit unserer Kreisvereinigung Bergedorf und dem Förderverein Vierländer Ewer e.V. fuhren wir am vergangenen Donnerstag zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Im gemütlichen Ewer zeigte sich Bergedorf von einer ganz neuen Seite. Die Holzboote wurden seit dem Mittelalter dazu genutzt, Gemüse und Obst aus den Vier- und Marschlanden nach Hamburg zu bringen.

Durch zwei Schleusen erreichten wir die Dove Elbe. Hier erklärte uns VVN-Mitglied Carola, wie Häftlinge des KZ-Neuengamme den Fluss mit bloßen Schaufeln verbreitern mussten. Direkt vor den Augen der örtlichen Bevölkerung!

In der Gedenkstätte angekommen, erkundeten wir das weitläufige Gelände, u.a. das ehemalige Klinkerwerk. Über 100.000 Menschen waren im KZ inhaftiert. Mehr als die Hälfte überlebte die nationalsozialistische Verfolgung nicht. Mangelnde Hygiene, Hunger und brutale Arbeit waren die häufigsten Todesursachen.

Es tat gut, sich auf dem Rückweg über unsere Eindrücke auszutauschen, auf das ruhig fließende Gewässer zu schauen oder beim Staken zu unterstützen.

Wer diese besondere Fahrt erleben möchte, erhält im August noch einmal die Chance dazu. Über den Termin werden wir euch informieren.

Die neue antifa ist da!

16. Mai 2022

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Die Ausgabe Mai/Juni unseres Magazins für antifaschistische Politik und Kultur beschäftigt sich u.A. kritisch mit dem Medienprojekt @ichbinsophiescholl, mit den vergessenen NS-Opfern der „Asozialen“ und „Kriminellen“ und der Frage, welche Politik Putin mit dem Überfall auf die Ukraine verfolgt und wie eine antifaschistische Haltung zum Krieg aussehen kann.

Wie immer findet ihr im Magazin auch zwei Seiten unseres Landesverbands. Neben aktuellen Terminen könnt ihr darin den Aufruf zum diesjährigen 8. Mai lesen sowie den Redebeitrag der VVN-BdA-Bundesvorsitzenden Cornelia Kerth auf dem Hamburger Ostermarsch. Hier könnt ihr einen Blick auf die Seiten werfen:

Wer kein Vereinsmitglied ist und die antifa trotzdem erhalten will, kann die Zeitung hier bestellen.

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